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    Natur und Landschaft

"Die Kommission für Naturschutzgebiete/Commission des Réserves Naturelles (CRN) hat die Aufgabe des Schutzes der Natur im Eifel-Ardennen-Raum, insbesondere der Schaffung von Naturschutzgebieten und von intereuropäischen Parks" heißt es in einer Presseerklärung zum Kongress in Stavelot 1966. Bereits vor der formellen Gründung der CRN im Jahre 1957 begann man mit einem Vorprojekt für das Plateau Croix-Scailles, ein grenzüberschreitendes Gebiet im Bereich des Zusammenflusses von Semois und Maas (März 1956-Mai 1957).

Die Kommssion brachte immer wieder Fachleute aus dem Eifel-Ardennen-Raum und weit darüber hinaus zusammen, um schutzwürdige Gebiete auszumachen, ihre Bedeutung zu untersuchen und zu dokumentieren und Resolutionen zu verfassen, um die Öffentlichkeit zu informieren und die politisch Zuständigen zum Handeln zu veranlassen. So fand z.B. schon am 14. September 1959 bei der Fondation Universitaire in Brüssel eine Tagung statt, bei der es um das Hohe Venn ging, dessen Unterschutzstellung als Naturpark angestrebt wurde. In Assenois (belgische Provinz Luxembourg) wurde im Oktober 1961 ein europäisches Kolloquium über den Naturschutz abgehalten, bei dem auch Vertreter des Europarates, der Internationalen Union für den Naturschutz (IUCN) / Union Internationale pour la Conservation de la Nature (UICN) sowie Teilnehmer aus den Niederlanden und der Schweiz vertreten waren. Im Juni 1960 wurde die CRN in Warschau als Mitglied der IUCN zugelassen.

Im Oktober wurde die belgische Sektion der CRN unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Albert Noirfalise Mitglied der "Entente Nationale Belge pour la Protection de la Nature".
Auf der Sitzung der CRN in Namur wurde am 12.2.1972 der Name abgeändert in "Kommission für Naturschutzgebiete und Umweltschutz/Commission pour les Réserves naturelles et l'Environnement (CRNE)". Grund war die Ausweitung des Aufgabenbereiches der Kommission, die sich längst nicht mehr nur mit Schutzgebieten beschäftigte.

Studienreisen führten die CRNE in mehrere Länder, um andere Naturparke kennenzulernen, 1972 in den Parc de l'Armorique (Frankreich), 1973 nach Lothringen, 1974 in den Morvan (Frankreich), 1975 in die Lüneburger Heide, 1976 zu den Kanalinseln, 1977 nach Dartmoor und Exmoor (Großbritannien) und in die Cevennen (Frankreich). Die Reise in die Lüneburger Heide wurde durch den Kontakt zu
dem Hamburger Kaufmann Dr. Alfred Toepfer (1894-1993) veranlasst, ein wichtiger Vorkämpfer für die Naturparkidee. Er hatte nach der Übernahme des Vorsitzes im Verein Naturschutzpark (VNP) in der Lüneburger Heide 1954 das Ziel, 25 Naturparke in Deutschland zu schaffen. Schon zehn Jahre später war das Ziel mit 30 Naturparken mehr als erfüllt. Dr. Toepfer nahm auch an Veranstaltungen unserer Kommission teil. Dabei berichtete er am 23.10.77 in Wiltz über "Einige persönliche Erinnerungen zum Naturschutz in Deutschland und Europa".

Nach der Errichtung des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks am 17.4.1964 und des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes-Venn-Eifel am 3.2.1971 durch die beteiligten Staaten befasste sich die CRNE mit weiteren grenzüberschreitenden Projekten. So sprach Albert Noirfalise bei einer Tagung am 8./9. April 1978 in Insenborn über Untersuchungen zur Schaffung des belgisch-luxemburgischen Naturparks Ober-Sauer (Exposé sur les Etudes en Vue de la Création du PN de la Haute-Sure belgoluxembourgeoise).

Bei dieser Tagung ging es auch um ein besonders ambitiöses Projekt der CRNE:
erste Voruntersuchungen für die Erstellung einer Karte, die eine Bestandsaufnahme des gesamten Landschafts- und Naturschutzes im Eifel-Ardennen-Raum grenzüberschreitend darstellen sollte. Auf Grund der unterschiedlichen gesetzlichen und sonstigen Gegebenheiten in den beteiligten Ländern musste in mehrfacher Hinsicht Neuland betreten werden. So dauerte es schließlich zehn Jahre bis zur endgültigen Veröffentlichung. Mit dieser Karte hat sich der Vorsitzende, Dr. Josef Zimmermann,
bleibende Verdienste erworben.

Am 10.05.91 wurde in Botrange auf Anregung des neuen Vorsitzenden, Georg Mäschig, der Name der Kommission noch einmal abgeändert in "Commission Nature et Paysages / Kommission Natur und Landschaft". Damit sollte verdeutlicht werden, dass die gesamte Landschaft, nicht nur die natürliche, sondern auch die durch den Menschen gestaltete, beachtet werden müsse. Die Tradition der Wochenendtagungen der Kommission wurde fortgeführt. Oft wurden regionale Themen behandelt, die auch den neuen Kommissionsnamen widerspiegeln, z. B. "Landschaft und Architektur im Bitburger
Land" mit Frau Prof. M.-L. Niewodniczanska (1994), eine Exkursion im Raum Charleville (1993), bei der der Weg des Wassers "Von der Quelle bis zur Kläranlage" verfolgt wurde, oder "Einfluss des Menschen auf die Ökologie des ländlichen Raums" in Gondorf (1994) oder "Arten- und Populationsschutz in der Kulturlandschaft" (2004). Aber auch das Thema Naturpark kam zu seinem Recht: Naturpark Obersauer - eine Chance für die Region (1995), "Was kann ein Naturpark leisten?" (1994).

Noch zwei weitere Naturparks waren vor ihrer offiziellen Errichtung Ziel der Kommission: Der Naturpark Haute Sure/Forêt d'Anlier (Belgien, 2001) und der Naturpark Our (Luxembourg, 2002).

1996 wurde ein Projekt gestartet, das mit dem Kongress in Houffalize (2000) seinen Abschluss fand: Der Versuch einer Bestandsaufnahme der gesetzlichen Regelungen im Landschaftsschutz der vier Länder des Ardennen-Eifel-Raumes. Prof. Dr. Charles Christians (Universität Lüttich) hat einen maßgeblichen Anteil am Gelingen dieses Projekts. Auch hier haben wieder namhafte Fachleute mitgewirkt, darunter Vertreter von Ministerien und höheren Landesbehörden verschiedener Länder sowie der Universität Caen/Frankreich.

Einige weitere Aktivitäten: Im April 1996 fand unter der Leitung des Kommissionsvorsitzenden eine Lehrerfortbildung des Lehrerfortbildungsinstituts des Landes Rheinland-Pfalz statt, bei der mit zwei belgischen Kollegen zum ersten Male ausländische Lehrer teilnahmen. Das Thema war die Architektur des ländlichen Raumes, als Referentin wurde Frau Prof. M.-L. Niewodniszanska gewonnen. Weiterhin
wurde die Naturhistorische Gesellschaft Metz sowie eine Geographengruppe der Universität Lüttich bei Exkursionen in der Eifel unterstützt.

Vorsitzende:
1957-1968 Comte Victor d'Ansembourg (Belgien)
1968-1977 Baron Michel de Mévius (Belgien)
1977-1978 Comte René de Liedekerke (Belgien)
1978-1991 Dr. Josef Zimmermann (Deutschland)
seit 1991 Georg Mäschig (Deutschland)
   
Generalsekretäre:
1957-1978 Chr. Ryelandt
1978-1980 José Friederes-Poos
1980-1994 Eleonore Glitz (geb. Schmitz)
seit 2005 Bettina Beining

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Vertreter der Kommission für Natur und Landschaft nach ihrer Tagung in Schloss Weilerbach
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