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Seit Mitte der 50er Jahre treffen sich alljährlich
auf Initiative der Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen
(EVEA) Hunderte von Bürgern aus dem Raum zwischen Charleville und
Koblenz, Lüttich und Trier, Köln und Namur, um ein Bekenntnis
zu erneuern: Eifel und Ardennen sind eine Einheit, die willkürlich
gezogene Staatsgrenzen überspringt. Dieses Credo wird immer wieder
auf den Jahreskongressen der EVEA in den Ländern Belgien, Deutschland
und Luxemburg (Frankreich bis 1998) der Öffentlichkeit vorgetragen
und eindrucksvoll mittels der Aktionsprogramme für Jugend- und Sportbegegnungen,
Natur- und Umweltschutz, Kulturpflege und Tourismusförderung untermauert.
Es bedurfte des Mutes eines poetischen Visionärs wie des Politikers
und Schriftstellers Baron Pierre Nothomb, der in der belgischen Provinz Luxemburg
und damit im Herzen der Ardennen aufwuchs, um dieses Credo mit Gleichgesinnten
aus den drei anderen Ländern, an denen die Eifel-Ardennen-Region Anteil
hat, zu verkünden. Nothomb fand seine Gefährten in dem aus Vielsam
stammenden Rechtsanwalt Dr. Gérard Lomry, vor allem aber in dem früheren
Präsidenten der luxemburgischen Abgeordnetenkammer, Georges Wagner,
und dem langjährigen Vorsitzenden des Eifelvereins und Landrat von Schleiden,
Dr. Josef Schramm.
Im Jahre 1955 wurde in Brüssel der Grundstein für die EVEA gelegt
und schon ein Jahr später erarbeitete eine 60-köpfige Delegation
der jungen Vereinigung aus den vier Ländern im "Geist von Kronenburg" das
Programm der Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen:
Zentrales Anliegen ist es, die Begegnungen der Menschen in einem Europa der Regionen
zu fördern. Dies soll erreicht werden in den jährlichen Kongressen
und vielfältigen Veranstaltungen der EVEA-Ausschüsse. Mit Hilfe ausgewählter
Aktionen dieser Kommissionen, wie z.B. der Durchführung von internationalen
Jugendbegegnungen oder sportlichen Wettkämpfen, soll ein Stück Europa
erlebbar gemacht und damit gleichzeitig für die hohe Lebensqualität
im Eifel-Ardennen-Raum, dem "Grünen Herzen" Europas, geworben
werden.
Die im jährlichen Wechsel stattfindenden Kongresse bieten Gelegenheit zur
internationalen Begegnung und sollen über die Pflege der freundschaftlichen
Beziehungen dies- und jenseits der Grenzen dazu beitragen, Land und Leute im
Eifel-Ardennen-Raum besser kennen zu lernen.
Die Kongresse sind aber auch eine Plattform für die EVEA, sich als "Ideen-
und Initiativenbörse" den verantwortlichen Politikern zu präsentieren
und ihnen die Erfordernisse dieser europäischen Region darzulegen. Demzufolge
sollen die Kontakte zwischen den Behörden der Eifel-Ardennen-Region gesucht
und gefördert werden.
Der erste EVEA-Kongress fand noch im selben Jahr im Rahmen der Luxemburger Festwoche
in Clerf vom 8. bis 16. September 1956 statt. Seitdem tagte die Vereinigung an
folgenden Orten:
1957: Prüm; 1958: Bouillon; 1959: Wiltz; 1960: Rethel; 1961: Aachen; 1962:
Chimay-Couvin; 1963: Diekirch; 1964: Le Chesne-Sedan; 1965: Wittlich; 1966: Stavelot-Malmedy;
1967: Clerf; 1968: Charleville-Mézières; 1969: Schleiden-Gemünd;
1970: Arlon; 1971: Insenborn; 1972: Spa; 1973: Liart; 1974: Mayen; 1975: Houffalize;
1976: Vianden; 1977: Charleville-Mézières; 1978: Euskirchen; 1979:
Clerf; 1980: Bütgenbach; 1981: Charleville-Mézières; 1982:
Gerolstein; 1983: Echternach; 1984: Vresse-s/Semois; 1985: Rethel; 1986: Düren;
1987: Wiltz; 1989: Villers-Semeuse; 1990: Neuerburg; 1991: Diekirch; 1992: Carlsbourg;
1993: Bogny-sur-Meuse; 1994: Rheinbach; 1995: Clerf; 1996: Arlon; 1997: Givet;
1998: Bollendorf; 1999: Echternach; 2000: Houffalize; 2001: Prüm.
Die Kongresse wurden von Jahr zu Jahr immer mehr zum lebendigen Beweis für
die Einheit des Landes zwischen Rhein und Maas, die sich weder durch Grenzen
noch durch Sprachen aufhalten lässt auf dem Weg zu einem gemeinsamen Europa.
In diesem Sinne sind eine Vielzahl an Aktionen von der EVEA realisiert und in
Gang gesetzt worden, so z.B.
- der seit 1957 ins Leben gerufene internationale Jugendaustausch mit Ferienfreizeiten,
Vorlesewettbewerben, musikalischen Veranstaltungen, Computercamps etc.
- die Einrichtung des internationalen Rundwanderweges Eifel-Ardennen
durch die Länder Belgien, Deutschland, Frankreich und Luxemburg
mit einer Gesamtlänge von rund 770 Kilometern.
- die Installation des internationalen Weitwanderweges Maas-Rhein
von Monthermé (F) durch Belgien, Luxemburg und Deutschland
bis Andernach in einer Gesamtlänge von rund 600 Kilometern.
- die Ausweisung der „Grünen Straße Eifel-Ardennen“ von
Rethel (F) bis nach Sinzig (D). Diese Ferienstraße führt
den Autowanderer auf 500 Kilometern Länge durch die schönsten
Teile des "Grünen Herzens".
- die Gründung einer Künstlergemeinschaft innerhalb der
EVEA im Jahre 1957, die Europäische Vereinigung Bildender
Künstler (EVBK), welche seitdem jährlich eine viel beachtete
Kunstausstellung in Prüm gemeinsam mit der Stadtverwaltung
ausrichtet.
- regelmäßig stattfindende internationale Sportwettkämpfe
von Fußball über Tennis und Handball bis zu Schach unter
Federführung der EVEA-Sportkommission.
- grenzüberschreitende Wanderwochen in Eifel und Ardennen.
- die jahrelang ausgetragenen Kochwettbewerbe der EVEA-Tourismuskommission
zur besseren Bekanntmachung der regionalen Spezialitäten aus
Eifel und Ardennen.
- die Initiative zur Gründung des Deutsch-Luxemburgischen
Naturparks im Jahre 1958 und zwei Jahre später "Geburtshelfer" bei
der Gründung des Deutsch-Belgischen Naturparks.
- die Herausgabe einer grenzüberschreitenden, heute vergriffenen Übersichtskarte über
den europäischen Naturraum Eifel-Ardennen durch die Kommission
für Natur und Landschaft.
- die Förderung von internationalen Städtepartnerschaften,
so z.B. auf dem 6. EVEA-Kongress in Aachen zwischen Euskirchen
und Charleville-Mézière.
- die Errichtung des Europa-Mahnmals im Jahre 1977 am Dreiländereck
Belgien - Deutschland - Luxemburg in Ouren-Lieler als Symbol des
vereinten Europas.
Auch in Zukunft wird sich die EVEA als "Anwältin der Eifel-Ardennen-Region" für
das Wohl der hier lebenden Menschen einsetzen und ihren bescheidenen Beitrag
zur Schaffung eines europäischen Lebensgefühls leisten. Eine Anerkennung
seitens der Europäischen Union erfolgte im Jahre 1996 durch die Verleihung
der Ehrenmedaille des Europäischen Parlaments an die EVEA.
Die EVEA ist seit Oktober 1998 ein eingetragener Verein mit Sitz in Luxemburg
und besteht aus den Landesgruppen Belgien, Deutschland (vertreten durch den Eifelverein)
und Luxemburg. |
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Junge Menschen spielen
Theater in alten Gemäuern der Jugendburg Neuerburg. |
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Die Region Eifel Ardennen
im "Grünen
Herzen Europas" |
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